Transpi auf einer Demonstration: Nationalismus ist keine Alternative! Die befreite Gesellschaft schon.

Die AfD zur Wahl in Hessen 2023

In Hessen stehen am 8. Oktober 2023 Landtagswahlen an. Wie bereits bei den vergangenen Wahlen wird auch hier die AfD antreten. Mit der folgenden Veröffentlichung wollen wir einen Einblick in die Landesliste der hessischen AfD geben und die PolitikerInnen der Partei näher beleuchten. Einen Überblick, was die Website inhaltlich weiter zu bieten hat, findet sich unten.

Die AfD, die seit 2013 als Partei besteht, ist endgültig in der extremen Rechten angekommen. Dies kann spätestens seit dem letzten Richtungsstreit 2022, der den Rückzug des ehemaligen Parteichef Jörg Meuthen zur Folge hatte, nicht mehr im Geringsten angezweifelt werden. Die Ausrichtung der Partei wird in ihrer Programmatik, den Äußerungen von FunktionärInnen und den Verstrickungen zu faschistischen Gruppen und Verlagen tagtäglich sichtbar. Wer jetzt noch für die Partei kandidiert, trägt die Politik der extremen Rechten aktiv mit.

Während der Corona Pandemie und den damit einhergehenden Protesten gegen die Sicherheitsmaßnahmen der Bundesregierung konnte die AfD keine relevante Rolle als politischer Akteur einnehmen. Drei Jahr später überschlagen sich die Umfragewerte der Partei buchstäblich. Wo nun die Kernthemen der Partei wie Einwanderungsbeschränkungen, Ablehnung geschlechtlicher Vielfalt und Law & Order Politik wieder das politische Geschehen in Deutschland bestimmen, gelingt es der Partei mehr Wählerinnen und Wähler denn je zu mobilisieren. Auch die Ausübung politischer Macht ist für die AfD mittlerweile nicht mehr nur Zukunftsmusik: die Wahl eines Landrats in Thüringen und eines Bürgermeister in Sachsen-Anhalt zeigen, wohin die Reise gehen kann. Dabei profitiert die AfD nicht zuletzt von der Unfähigkeit anderer Parteien, salonfähige rechte Positionen zu bekämpfen - arbeiten diese doch längst selber daran, die Vorstellungen der AfD an den EU-Außengrenzen Wirklichkeit werden zu lassen.

Wir werden uns nicht damit begnügen am Rande von rechten Veranstaltungen Schilder hoch zuhalten oder uns zu freuen, dass irgendein Gericht es erlaubt, sie als Nazis zu benennen, während Mitglieder der AfD mit Autos in die Demos unserer Leute rasen. Gewalttaten von AfDlern oder ihren SympathisantInnen sind weder Einzelfälle noch Zufall; sie sind in einem rassistischen, antisemitischen, sexistischen und chauvinistischen Weltbild verankert. Demnach ist es auch kaum verwunderlich, dass der Mörder von Walter Lübcke und der Attentäter von Hanau Sympathien für die AfD hatten oder sie aktiv unterstützen. Es ist die logische Konsequenz aus der Ideologie der AfD.

In der Auseinandersetzung mit der AfD hält sich die Argumentation, lediglich der aufgelöste „Flügel“ sei extrem rechts. Mit der AfD selbst, als „demokratisch legitimierter Partei“, müsse man sich nach den Spielregeln der Parlamentarismus befassen. Dieses Gerede halten wir für politisch falsch und angesichts der deutschen Geschichte gefährlich. Wo RassistInnen aus den Reihen der AfD der Weg bereitet wird und die bürgerlichen Parteien an der Festung Europa bauen, gilt es weder in den „Konsens der Demokraten“ einzustimmen, noch auf vermeintliche Brandmauern gegen Rechts zu vertrauen.

Es ist längst überfällig, die Partei und ihre handelnden Individuen entschlossen zu bekämpfen. Wir wollen ihnen gemeinsam mit euch die Räume streitig machen, in denen sie sich wie selbstverständlich bewegen, unbehelligt fühlen und in Sicherheit wähnen. Ob Restaurant, Verein oder Arbeitsplatz: wer andere aufgrund eines rassistischen, antisemitischen, sexistischen und queerfeindlichen Weltbildes ausschließen, einsperren oder entsorgen will, sollte sich über Gegenwehr und Ausschluss nicht beklagen. Um der Politik der AfD bei der kommenden Landtagswahl etwas entgegenzusetzen, stellen wir euch hier die 40 KandidatInnen der hessischen Landesliste der AfD kritisch vor. Außerdem werden Geschäftsstellen, Veranstaltungsorte und auch die DirektkandidatInnen der einzelnen Wahlkreise thematisiert und praktisch mit einer interaktiven Karte verknüpft. Bitte beachtet, dass sich die hier vorgestellten Informationen auch schnell ändern können und somit nicht zwingend aktuell sind. Gleichzeitig ist diese Seite nicht statisch, es lohnt sich, hier regelmäßig vorbei zu schauen. Falls ihr Informationen zur hessischen AfD habt, benachrichtigt uns über den unten angegebenen Kontakt. Wir freuen uns über Aktionen gegen die hier abgebildeten PolitikerInnen zu hören.

Be warned: Die Karte funktioniert bisher nur in eine Richtung und nur auf größeren Bildschirmen. Wir arbeiten dran.

Landesliste

Robert Lambrou, Wahlkreis Wiesbaden, Calvinstraße 14, 65199 Wiesbaden

Calvinstraße 14 65199 Wiesbaden

Athanasios Lambrou, besser bekannt unter seinem zweiten Vornamen Robert, ist Landesvorsitzender der AfD-Hessen und Abgeordneter sowie Fraktionsvorsitzender im hessischen Landtag.
Der am 12. September 1967 in Münster geborene Sohn eines Griechen ist auch Mitbegründer des Vereins „Mit Migrationshintergrund für Deutschland“ der sich im Juni in Gießen gegründet hat. Er ist gelernter Diplomkaufmann.

Um zu verdeutlichen, wie rechtsextrem er veranlagt ist, im Folgenden ein kurzer Auszug seines Twitter-Profils:

Sind die #GRÜNEN jetzt der #Hauptgegner für die #CDU, weil man für Gespräche mit der #LINKE offen sein möchte? Wie weit nach Linksaußen soll es für die CDU eigentlich noch gehen? CDU-Wähler sollten jetzt besser #AfD #wählen.

Direkt zu Robert Lambrou

Andreas Lichert, Wahlkreis Wetterau, Ringstraße 26, 61231 Bad Nauheim

Ringstraße 26 61231 Bad Nauheim

Der am 19. September 1975 geborene Andreas Lichert ist fest in neu-rechten Netzwerken verankert.
Seit 2005 ist Lichert in der Führung des Instituts für Staatspolitik (IfS) und des Vereins für Staatspolitik tätig. Das IfS gilt als neu-rechte Denkfabrik, die extrem rechtes, völkisches Gedankengut verbreitet und somit eine wichtige Verbindung zur extrem rechten Identitären Bewegung (IB) darstellt. So tritt er im Hintergrund als massiver Unterstützer der IB auf, kaufte beispielsweise in Halle ein Haus, welches vor allem der IB als politisches Zentrum und Ausgangsort für Übergriffe diente.

Lichert hielt mehrmals Vorträge bei extrem rechten Burschenschaften, wie der Burschenschaft Raczeks zu Bonn oder im Jahr 2017 bei der Marburger Burschenschaft Germania. Andreas Lichert bildet somit das Scharnier zwischen der AfD, dem IfS und der Identitären Bewegung. Mit Andreas Lichert kandidiert ein weiterer extrem rechter Akteur für den hessischen Landtag, der nach der Wahl sicher wieder im HLT sitzen und seine menschenverachtende Ideologie verbreiten wird. Sein KfZ Kennzeichen lautet FB AL 5300.

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Volker Richter, Wahlkreis Kassel-Land, Lindenstraße 26, 34277 Fuldabrück-Bergshausen

Lindenstraße 26 34277 Fuldabrück-Bergshausen

Volker Richter, geb. am 18.03.1964 in Kassel, ist Mitbegründer und Kreissprecher des AfD-Kreisverbands Kassel-Land.
Er ist seit 2013 Mitglied der AfD und seit 2019 zudem stellvertretender Vorsitzender der AfD-Landtagsfraktion. Der gelernte Industriemeister für Druck arbeitete bis August 2019 zusätzlich zu seinem politischen Amt als freier Handelsvertreter für den Farbenhersteller Sun Chemical Frankfurt, womit er neben seinem Mandat als Landtagsabgeordneter die stattliche Summe von 50.000 bis 75.000 Euro im Jahr einholte. Bis April 2021 war er außerdem als Beigeordneter in der Gemeinde Fuldabrück tätig. Als sozialpolitischer Sprecher sieht er – in bester AfD-Manier – die Ursache sozialer Ungleichheit und Ungerechtigkeit einzig durch Zuwanderung begründet. In seinen rassistischen Argumentationen zeigen sich auch immer wieder Merkmale einer völkischen Weltanschauung. Der begeisterte Motorradfahrer kämpft gegen Mindestlöhne und Umverteilung, verbreitet Mittelstandspropaganda und bedient die für die Partei üblichen Narrative in Bezug auf geflüchtete Menschen. Ansonsten beteiligt er sich an Kampagnen gegen Kindertagesstätten, die am Muttertag nicht basteln wollen, fährt Motorrad und badet gerne im Buga-See (Fuldaaue Kassel). Sein Kennzeichen lautet KS C 1329.

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Arno Enners, Wahlkreis Gießen, Mühlwiese 11, 35469 Allendorf (Lumda)

Mühlwiese 11 35469 Allendorf (Lumda)

Arno Enners tritt auf Listenplatz vier für die AfD an. Er ist einer der führenden Köpfe der Gießener und hessischen AfD.
Er engagiert sich seit mehreren Jahren für die extrem rechte Partei: So war er Gründungsmitglied und sechs einhalb Jahre Sprecher des Stadtverbands Gießen. Seit 2021 ist er Fraktionsvorsitzender im Landeswohlfahrtsverband Hessen sowie stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AfD Landtagsfraktion. Den Fraktionsvorsitz hat er seit 2019 inne. Seine Ideologie vertritt er unter anderem auch im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks. Dort hat er Mitspracherecht und setzt sich für eine Aufhebung von geschlechtergerechter Sprache ein. Enners fordert dort mehr „Ausgewogenheit und Neutralität“ in der Berichterstattung, ergo mehr Platz für menschenfeindliche Ansichten. Ebenfalls ist er gegen die Energiewende und nachhaltige Stromproduktion durch Windräder aktiv. Dass Enners überzeugter und gefestigter Rechter ist, untermauert er mit der Aussage, dass er sein Privatleben für die extrem rechte Partei zurückgestellt hat.

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Frank Grobe, Wahlkreis Rheingau-Taunus, Erbacher Straße 15b, 65343 Eltville am Rhein

Erbacher Straße 15b 65343 Eltville am Rhein

Frank Grobe ist Alter Herr der rechten Burschenschaft Teutonia Aachen und Mitglied der Allgemeinen deutschen Burschenschaft (ADB).
Er wurde am 15. September 1967 in Dortmund geboren, ist verheiratet und hat eine Tochter. In die AfD trat Grobe 2013 ein, er ist Mitglied des hessischen Landtags und parlamentarischer Geschäftsführer. Im Jahr 2016 schrieb Grobe das Buch „Geplanter Untergang – Wie Angela Merkel und ihre Macher Deutschland zerstören“. Da er mit dem Buch jedoch nicht in Verbindung gebracht werden möchte, benutzte er den Namen seines Burschenschaftskollegen Ralf Nienaber. Dieses Buch wurde unter anderem durch den Faschisten Björn Höcke unter Begeisterung rezensiert. Frank Grobe fällt immer wieder mit rassistischen und geschichtsrevisionistischen Aussagen auf - er bezeichnet geflüchtete Menschen als „Sozialtouristen“ oder die antifaschistische Bewegung als „rote SA“, womit er auf die Sturmabteilung – die paramilitärische Kampftruppe der Nationalsozialisten – anspielt. Was Grobe extrem peinlich ist, jedoch nicht unerwähnt bleiben sollte ist, dass er in seiner Vergangenheit Privatinsolvenz anmelden musste.

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Heiko Scholz, Wahlkreis Taunus, Pfarrer-Reuter-Straße 23, 65817 Eppstein

Pfarrer-Reuter-Straße 23 65817 Eppstein

Der 61-jährige Heiko Scholz wuchs in der ehemaligen DDR auf, ist gelernter Lehrer und Mitglied des hessischen Landesverbandes der AfD.
Im Jahr 2018 zog er für die AfD in den hessischen Landtag ein und hat mit Platz sechs bei der diesjährigen Wahl gute Chancen auf einen Wiedereinzug. Im September 2022 machte Scholz mit einem Antrag zum Sexuallehrplan an hessischen Schulen von sich Reden, da er gegen LGBTIQ+ Personen wetterte und forderte, wie bis 2016 im Lehrplan verankert diese lediglich zu tolerieren. Im Jahr 2019 veranstaltete die hessische AfD eine ihrer wenigen Demonstrationen. Unter dem Titel „Hessen kann Demo“ mobilisierte die AfD Wetterau nach Friedberg, um gemeinsam mit Andreas Lichert, Heidi Mund (FRAGIDA) und Oliver Hilburger (ehemals Rechtsrockband Noie Werte) der rechten Automobilgewerkschaft gemeinsam Wahlkampf für die damalige Europawahl zu betreiben.

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Klaus Gagel, Wahlkreis Rheingau-Taunus, Geschwister Scholl Straße 10, 65232 Taunusstein

Geschwister Scholl Straße 10 65232 Taunusstein

Der ehemalige FDPler Klaus Gagel, geb. am 15.12.1963 in Wiesbaden, ist bereits seit 2013 Mitglied der AfD.
Der Vorstandssprecher des Kreisverbandes der AfD Rheingau-Taunus sowie Fraktionsvorsitzende der AfD-Fraktion im Kreistag des Rheingau-Tanus-Kreises ist ein kleiner Tausendsassa. Der Diplom-Meteorologe, Autodidakt und selbstständige Unternehmer in der Finanz- sowie der Bau- und Immobilienbranche – er ist geschäftsführender Gesellschafter der RGG Immobilien GmbH mit Sitz an Gagels Wohnadresse – fällt vor allem mit kruden Aussagen bezüglich des Klimawandels auf der öffentlichen Bühne auf. So hegt er starke Zweifel am menschengemachten Klimawandel und phantasiert sich positive Effekte des Klimawandels für „zahlreiche Branchen der hessischen Wirtschaft“ herbei. Viel Phantasie zeigte er auch bei der Erfindung einer Schlägerei in einem Schwimmbad, die durch eine „islamistische Großfamilie aus dem Kreis der Migranten mit etwa 15 Mitgliedern“ ausgelöst worden wäre. Als niemand seine Aussage bestätigen konnte, nahm er im Nachhinein noch schnell Abstand von seiner kleinen Märchengeschichte. Keinen Abstand hält er dagegen zu Björn Höcke und André Poggenburg, die er gern mal zu Wahlkampfveranstaltungen einlädt.

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Patrick Schenk, Wahlkreis Frankfurt, Tannenwaldstraße 4, 60529 Frankfurt

Tannenwaldstraße 4 60529 Frankfurt

Der in Frankfurt aufgewachsene Patrick Schenk weist einen politischen Werdegang vor, in dem er sich kontinuierlich nach rechts entwickelte und nun alte Weggefährten in der AfD wiedergefunden hat.
Um ihn geworben habe in den 1990ern, so Schenk, Erika Steinbach. Sie war damals eine Führungsfigur im CDU-Kreisverband und ist heute AfD-Politikerin. In den späten 1990er Jahren und frühen 2000ern begleitete Schenk einige lokalpolitische Positionen bei der Frankfurter CDU.

Im Jahr 2003 änderte sich Schenks Verhältnis zur CDU grundlegend. Nachdem der damalige CDUler Martin Hohmann eine antisemitische Rede gehalten hatte und anschließend aus der Partei flog, verteidigte Schenk Hohmann in einem Leserbrief. Hohmann bezieht sich in jener Rede, explizit auf zentrale antisemitische Werke wie Henry Fords Buch »The International Jew« (1920). Die zentrale Aussage Fords in besagtem Buch behauptet, dass Juden und Jüd*innen die Weltherrschaft erlangen wollen, wofür sie sich in Geheimbünden zusammengerottet hätten. Offenbar auf parteiinternen Druck rudert Schenk zurück. Nachdem er 2010 aus der CDU austrat, wand er sich den „Bürgern für Frankfurt“ (BFF) zu. Für jene trat er 2016 als Spitzenkandidat bei der Kommunalwahl in Frankfurt an. In der damaligen BFF-Fraktion waren neben Schenk die Rassisten und späteren PEGIDA-Unterstützer Wolfgang Hübner und Mathias Mund vertreten. Über die Gründe für seinen späteren Austritt bei den BFF ist nicht bekannt. Doch seit 2018 ist Schenk AfD-Mitglied und aktuell Fraktionsvorsitzender der Stadtverordnetenversammlung im Frankfurter Römer. In der Partei ist er wieder mit Erika Steinbach und Martin Hohmann vereint. Seit 2001 ist der Jurist bei der Fraport AG (Betreiber des Frankfurter Flughafen) im Bereich Unternehmenssicherheit tätig.

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Sandra Weegels, Wahlkreis Gießen, Steinstraße 39, 35390 Gießen

Steinstraße 39 35390 Gießen

Die Fraktionsvorsitzende der Gießener AfD - Sandra Weegels - rangiert auf Listenplatz 9.
Neben ihr ist mit Anna Nguyen lediglich eine weitere Frau auf einem der aussichtsreichen Plätze der Landesliste um ein Mandat im hessischen Landtag. Auf der 40 Personen umfassenden Liste sind mit Elisabeth Becker ganze drei weibliche Kandidatinnen vertreten. Bereits im Januar des Jahres kritisierte die damalige AfD-Landtagsabgeordnete Claudia Papst-Dippel, dass in der AfD qualifizierte Frauen, beispielsweise bei der Aufstellung der Wahllisten, nicht berücksichtigt werden. Papst-Dippel nannte dies als einen ihre Gründe für ihren Partei- und Fraktionsaustritt.

Die rassistische Haltung der Polizeihauptkommissarin Weegels blitzt nur selten durch. So bezeichnete sie beispielsweise die „black lives matter“-Proteste als Krawalle und erteilte der damit einhergehenden Debatte um Rassismus in der Polizei in Deutschland und „racial profiling“ eine grundsätzliche Absage. Stattdessen forderte sie, dass das Gießener Stadtparlament und der Kreistag sich mit den „Polizeibeamten/Innen des Polizeipräsidiums Mittelhessen zu solidarisieren“ sollten. Weegels attestiert ihrer Gießener Fraktion lediglich eine „bürgerlich-freiheitliche Sacharbeit“. Der Vorsitzende des Kreisausländerbeirats als bezeichnete die Fraktion als das sie ist: menschenfeindlich und rechtsextrem. Die AfD klagte dagegen und verlor vor Gericht.

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Dirk Gaw, Wahlkreis Main-Kinzig, Himbacher Weg 16, 63546 Hammersbach

Himbacher Weg 16 63546 Hammersbach

Der ehemalige Polizeibeamte Dirk Gaw wurde in 1972 Essen geboren und war 25 Jahre lang Oberkommissar.
Seit 2014 ist er Mitglied der AfD. Bis 2015 arbeitete er als Polizist am Frankfurter Hauptbahnhof, danach bildete er in Koblenz Polizist*innen im Bereich Terrorbekämpfung weiter. Bei der Landtagswahl 2018 zog er für die AfD in den hessischen Landtag ein. Im Dezember des selben Jahres zog er „aus privaten Gründen“ von Eschborn nach Hammersbach (Langen-Bergheim). In der vergangenen Legislaturperiode wurde er durch die AfD-Fraktion als Kandidat für das Amt des hessischen Landtagsvizepräsidents vorgeschlagen. Die Wahl verlor Gaw Anfang 2020, nachdem bereits Bernd Erich Vohl und Karl Hermann Bolldorf vergeblich angetreten waren. Er versteht die AfD als „Wahrheitspartei“, die den Mut habe die Missstände im Land anzusprechen. Die Aussage zeugt vom Bild der Partei als Tabubrecher, deren AnhängerInnen sich trauen dem so bezeichneten „Mainstream“ zu widersprechen.

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Gerhard Walter Bärsch, Wahlkreis Vogelsberg, Neuer Weg 1, 35327 Ulrichstein

Neuer Weg 1 35327 Ulrichstein

Gerhard Walter Bärsch wurde 1988 in Bad Soden im Taunus geboren.
Er ist Sprecher des AfD-Kreisverbandes Vogelsberg und seit April 2021 Fraktionsvorsitzender der AfD-Fraktion im Kreistag des Vogelsbergkreises. Bärsch ist verheiratet, hat drei Kinder, zwei Stiefkinder. Als studierter Verwaltungswissenschaftler ist er mittlerweile selbstständiger Unternehmensberater. Passend dazu ist er bei der in der AfD sowohl Mitglied im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsausschuss sowie im Jugendhilfeausschuss des Kreises.

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Dimitri Schulz, Wahlkreis Wiesbaden, Weidenbornstraße 12, 65189 Wiesbaden

Weidenbornstraße 12 65189 Wiesbaden

Der 1987 im heutigen Kirgisistan geborene Dimitri Schulz ist gelernter Maschinenbauingeneur und seit 2014 Mitglied der AfD.
Zugleich engagiert er sich in der Interessengemeinschaft der Russlanddeutschen in der AfD. Im Internet ruft er auch insbesondere andere Russlanddeutsche auf, bei der Landtagswahl in Hessen am 08. Oktober für die AfD zu votieren. Für ihn sei die AfD die einzige Partei, die die Verteidigung der christlichen wie auch der jüdischen Werte in gleicher Weise programmatisch vertrete. Schulz war einer der Gründungsväter der Juden in der AfD (JAfD), die sich 2018 in Wiesbaden gegründet haben.

Schulz äußerte sich in der Vergangenheit geschichtsrevisionistisch: Er forderte die „Erinnerung an Gräueltaten am deutschen Volk“ und relativierte damit die Verbrechen der Deutschen im zweiten Weltkrieg. In Schulz’ wahnhaftem Weltbild, das exemplarisch für seine Partei und deren extrem rechte Ideologie ist, geht es mit Deutschland bergab. Schuld daran sind für ihn „Frühsexualisierung“, „Gendergaga“, „unkontrollierte Masseneinwanderung“ sowie der staatliche Umgang mit Corona. Seinen Hass auf die LGBTIQ+-Community zeigt er offen, wenn er zum „Stolzmonat“ mit Deutschlandfahne posiert. Entsprechend seiner irrationalen Weltanschauung sieht er die AfD auf dem Weg zur Kanzlerpartei.

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Gerhard Schenk, Wahlkreis Hersfeld-Rotenburg, Ernst-von-Harnack-Straße 35, 36179 Bebra

Ernst-von-Harnack-Straße 35 36179 Bebra

Gerhard Schenk, geboren am 28.08.1954 in Friedlos, ist Gründungsmitglied und Vorsitzender des AfD-Kreisverbands Hersfeld-Rotenburg sowie Mitglied des Kreistags des Landkreises Hersfeld-Rotenburg.
Seit dem 18.01.2019 sitzt er als Abgeordneter der AfD-Fraktion im Hessischen Landtag. Der Elektroniker, Diplom-Volkswirt und Volljurist führte zudem gemeinsam mit seiner Frau Gisela Schenk die Auto-, LKW- und Wohnmobilvermietung AB Auto-Rent mit Sitz an seiner Wohnadresse in Bebra. Während der Corona-Pandemie wurde Schenk zweimal zu Bußgeldern wegen Verstoßes gegen die Corona-Auflagen verknackt und war als Teilnehmer an Querdenken-Demonstrationen in Erscheinung getreten. Als Sprecher für Landwirtschaftspolitik, Verbraucherschutz, Forst- und Naturschutz sowie Rechtspolitik gibt Schenk gern auch zu anderen Themen seinen Senf dazu, vorzugsweise zum Klimawandel oder auch zum Thema Migration. Mit seinen rassistischen Positionen hält er dabei nicht hinterm Berg. So unterstellt er z.B. migrantischen und migrantisierten Männern per se gewalttätig, frauenverachtend und intolerant zu sein oder schwadroniert von „schleichender Landnahme“ durch „unkontrollierte Massenmigration“ und dadurch dem „Verlust der inneren Sicherheit, des vertrauten Stadtbildes und der eigenen Identität“. Schenk zeigt darüber hinaus keine Berührungsängste mit bekannten AkteurInnen der Neuen Rechten. So besuchte Schenk 2022 das Sommerfest des Instituts für Staatspolitik (IfS) in Schnellroda und nahm an der Winterakademie des IfS im Januar 2023 teil. In seiner Rolle als Vorstand des Kreisverbands lud er 2018 Björn Höcke als Wahlkampfhelfer ein. Außerdem saß er als Unterstützer im Publikum des Prozesses gegen Ulrich Kutschera, der aufgrund homofeindlicher Aussagen wegen Volksverhetzung vor Gericht stand.

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Marcus Resch, Wahlkreis Rheingau-Taunus, Borner Straße 7, 65232 Taunusstein

Borner Straße 7 65232 Taunusstein

Der Hobbyarchäologe und Rassist Marcus Resch ist seit seinem Beitritt in die AfD 2017 parteipolitisch recht aktiv.
Er war nicht nur bei der Gründung der AfD-Fraktion in Taunusstein 2021 beteiligt, deren Vorsitz er seitdem innehat, sondern versuchte sich im selben Jahr auch als Bundestagskandidat für seinen Wahlkreis. Der Sprung in den Bundestag klappte für ihn zwar nicht, blieb aber nicht ohne Folgen: in einer Rede zu seiner damaligen Kandidatur jammerte der 58-jährige über den Rauswurf aus der Freiwilligen Feuerwehr Taunusstein als Reaktion auf sein öffentliches Auftreten als AfD-Politiker. Derzeit ist er außerdem Schatzmeister im Kreisvorstand der Kreisverbandes Rheingau-Taunus.

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Bernd Vohl, Wahlkreis Offenbach-Land, Bahnhofstraße 15, 63263 Neu-Isenburg

Bahnhofstraße 15 63263 Neu-Isenburg

Der Betriebswirt Bernd-Erich Vohl wurde 1950 in Simmern geboren und ist langjähriges AfD Mitglied.
Für die hessische AfD ist Erich Vohl als Schatzmeister tätig. Seit 2018 sitzt er für die Partei im hessischen Landtag. Auch Vohl wurde als Kandidat für den Landtagsvizepräsidenten ins Rennen geschickt, er wurde jedoch nach drei Wahlgängen nicht gewählt. In der Stadtverordnetenfraktion in Neu-Isenburg hatte der 73-jährige Ärger: Im Januar 2018 wurde er als Fraktionsvorsitzender der AfD abgewählt. Daraufhin traten er und Wolfgang Hufer aus der AfD-Stadtfraktion aus. Im Ortsverband der AfD Neu-Isenburg war Bernd Vohl acht Jahre lang als Vorsitzender tätig, im Februar diesen Jahres übernahm Maximilian Müger seine Nachfolge. Vohl sitzt dem Vorstand weiterhin bei, genauso wie der (ehemalige) IB-Hessen Aktivist Felix Straubinger.

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Johannes Marxen, Wahlkreis Vogelsberg, Bergstraße 20, 63679 Schotten

Bergstraße 20 63679 Schotten

Johannes Marxen ist Inhaber einer Bio-Landwirtschaft in Schotten (Rudingshain).
Tierschutz, Umwelt und Landwirtschaft sind die Themen, die Marxen meint mit dem Anspruch der Alleinvertretung in die hessische Politik einführen zu können. Als ordentlicher Populist vergisst er dabei aber selbstverständlich nicht, auch fleißig gegen Geflüchtete zu hetzen. Der auf Facebook sehr aktive Marxen teilt dort neben einem Beitrag in dem die Faschistinnen Le Pen und Meloni mit Alice Weidel in einer Reihe zu „unseren Mädels für ein Europa der Vaterländer“ erklärt werden, auch die von seinem Parteikollegen Pascal Schleich verbreitete völkische Parole „Naturschutz ist Heimatschutz“. Außerdem heult er sich über abgefackelte Parteiplakate auf einem seiner Anhänger aus. Sein Kennzeichen lautet VB JM 1955. Marxen züchtet Pferde und ist Mitglied in der Reitsportgemeinschaft RSG Reichelsheim/Blofeld e.V.

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Markus Fuchs, Wahlkreis Frankfurt, Antoniterstraße 16, 65929 Frankfurt

Antoniterstraße 16 65929 Frankfurt

Markus Fuchs ist aktuell stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Fraktionsgeschäftsführer der der AfD in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung.
Zwischen 2019 und 2021 war er stellvertretender Landessprecher der AfD Hessen. Im Jahr 2016 gründete er mit dem heutigen Co-Landesvorsitzenden Andreas Lichert das „Bündnis für Recht und Demokratie“. Formell war dies ein „überparteilicher Zusammenschluss engagierter Bürger, die unser Land auf einem gefährlichen Weg sehen und dieser Entwicklung zivilgesellschaftlich entgegentreten“. Auf Veranstaltungen traten Personen der extremen Rechten in Erscheinung; so etwa Hainz Flöter der bei der extrem Rechten („Gesellschaft für freie Publizistik“).

In der Stadtverordnetenversammlung wetterte er vornehmlich gegen „Gederunfug“ und das Bestreben Frankfurt als sicheren Hafen für Geflüchtete auszuzeichnen oder bezeichnete die Gewerkschaft Ver.di als Stasi. Im rassistischen AfD-Sprech schwadroniert er von „unkontrollierter Massenzuwanderung“. Die Forderung nach einem sicheren Hafen sei lediglich gut dafür „links-grünen Filterblasenbewohnern wieder mal populistisch eine vermeintlich moralische Überlegenheit zu demonstrieren“.

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Christian Rohde, Wahlkreis Wetterau, Rodheimer Weg 2, 61184 Karben

Rodheimer Weg 2 61184 Karben

Christian Rohde gehörte zu der Clique der Jungen Alternative im Rhein-Main-Gebiet, die Ende der 2010er Jahren den Landesverband der Parteijugend (JA) der AfD dominierte.
Im Jahr 2017 wurde Rohde in den damaligen Landesvorstand gewählt. Er trug bei dem Kongress der JA ein Foto von Björn Höcke am Jackett. Zu diesem Zeitraum beteiligte sich Rohde u.a. an einer Flugblatt-Aktion an der Goethe Uni Frankfurt. Auf den Flugblättern wurde dazu aufgerufen linke oder auch nur kritische Wissenschaftler*innen zu melden. Ähnlich zu vielen anderen Personen aus seiner damaligen rechten Clique kurbelte er mit solchen Aktionen seine Parteikarriere an und konnte eine Beschäftigung bei der hessischen Bundestagsabgeordneten Mariana Harder-Kühnel erwirken. Mittlerweile ist Rohde Schatzmeister des Afd-Kreisverbands Wetterau und gemeinsam mit dem Landesvorsitzenden Andreas Lichert im Vorstand. Außerdem tritt Rohde auch als Direktkandidat im Wahlkreis Wetterau I an.

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Anna Nguyen, Wahlkreis Frankfurt, Niedernhausener Str. 13, 60326 Frankfurt

Niedernhausener Str. 13 60326 Frankfurt

Anna Nguyen ist neben Sandra Weegels die einzige Frau auf einem aussichtsreichen Platz auf der Landesliste und könnte – sollte die AfD ihr Ergebnis der letzten Landtagswahl bestätigen – in den hessischen Landtag einziehen.
Die Unternehmensberaterin ist aktuell Mitglied der Stadtverordnetenversammlung im Frankfurter Römer. Kurzzeitige Bekanntheit erlangte Nguyen, als sie in der ZDF-Sendung „Klartext“ die Grünen Politikerin Annalena Baerbock bedrängte, ihr auf die Frage nach dem Schutz von Frauen in Deutschland zu antworten. Nguyen zielte damit nach rassistischer AfD Logik auf vermeintlich übergriffige muslimische Geflüchtete ab. Als Kind deren Eltern aus Vietnam geflüchtet sind, sieht Nguyen sich vor Rassismusvorwürfen gegen sie gefeit. Die AfD-Politikerin bedient klassisch rassistische Narrative und spricht davon, von Deutschen als Frau nicht belästigt zu werden.

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Roman Bausch, Wahlkreis Wiesbaden, Welfenstr. 8, 65189 Wiesbaden

Welfenstr. 8 65189 Wiesbaden

Roman Bausch ist der AfD 2016 beigetreten und seit 2019 Mitarbeiter im hessischen Landtag im Bereich Finanzen und Haushalt.
Er ist außerdem Abgeordneter der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung und aktiv im Revisionsausschuss Jugend im Rathaus sowie dem Ausschuss für Finanzen und Beteiligung. Im Jahr 2023 hat er sich entschieden, Vize-Fraktionschef der AfD zu werden und bekleidet das Amt des Schatzmeisters der AfD Wiesbaden. Bevor er rechter Berufspolitiker wurde, war er bei der Bundeswehr und Angestellter bei der kassenärztlichen Vereinigung Berlin. Bausch versteht die AfD als parlamentarischen Arm der extremen Rechten der er ist. Im Stadtparlament geht er mit Suggestivanfragen gegen kulturelle Vielfalt, Beratungsstellen und Klimaschutz vor. Dabei argumentiert er als rechter „Finanzexperte“ erwartbar menschenfeindlich, heißt er will Zahlen drücken statt die Lebensqualität aller Menschen in Wiesbaden und Hessen zu verbessern. Er gibt an, dass er sich„mit Nachdruck“ für eine konservative Finanzpolitik einsetzen möchte.

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Pascal Schleich, Wahlkreis Vogelsberg, Hauptstr. 28, 35315 Homberg (Ohm)

Hauptstr. 28 35315 Homberg (Ohm)

Pascal Schleich aus Homberg (Ohm) ist stellvertretender Kreissprecher der AfD Vogelsberg.
Als Mitglied und Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Kreistag sitzt er sowohl im Ausschuss für Schule, Kultur und Sport, als auch in der Kommission für Bewegung und Sport. Seit November 2022 war er Teil des Vorstandes der Jungen Alternative (JA) in Hessen. Im Juni 2023 kandidierte er außerdem als Landessprecher der JA Hessen, verlor aber gegen seinen Rivalen Manuel Wurm. Im Landesvorstand der JA um Manuel Wurm gab es mit Schleich Zerwürfnisse oder wie er selbst sagt: „eine produktive Zusammenarbeit im Landesvorstand“ war nicht möglich. Schleich ist gelernter Metallbaumeister. In seiner Freizeit betreut er nach eigener Aussage mehrere Ehrenämter, so ist er etwa beim Deutschen Roten Kreuz im Bereich Katastrophen- und Bevölkerungsschutz tätig. Bei der Appenröder Feuerwehr ist er als Wehrführer aktiv. Seine Themen bei der AfD sind vermeintlicher Naturschutz unter nationalistischen Vorzeichen, rassistische Stimmungsmache gegen Geflüchtete und die angeblich gelenkte Medien, zum Nachteil der AfD.

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Olaf Schwaier, Wahlkreis Offenbach-Stadt, Hafeninsel 32, 63067 Offenbach

Hafeninsel 32 63067 Offenbach

Olaf Schwaier ist 1956 in Stuttgart geboren und ist als Unternehmensberater in Frankfurt tätig.
Er ist studierter Politologe und arbeitete in der Automobilbranche. Schwaier sieht die Automobilindustrie in Gefahr; es gäbe einen „anhaltenden Kreuzzug grüner Ideologen gegen das Automobil und den Individualverkehr“. Im Jahr 2018 trat er für die AfD als Kandidat während der Landtagswahl mit dem Slogan „Diesel ist Super!“ an, wurde jedoch nicht in den Landtag gewählt. Schwaier nahm 2019 gemeinsam mit Jörg Meuthen in Frankfurt an Wahlkampfveranstaltungen für die AfD teil. Für den Frankfurter AfD-Kreisverband war Schwaier 2019 Sprecher, trat jedoch im darauf folgenden Jahr 2020 „aus beruflichen Gründen“ nicht mehr an. Nun scheint er den Kreisverband gewechselt zu haben und ist u.a. mit Christin Thüne im Vorstand der Offenbacher AfD als Beisitzer aktiv.

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Jochen Roos, Wahlkreis Offenbach-Land, Gothaer Straße 4, 63322 Rödermark

Gothaer Straße 4 63322 Rödermark

Der Vorsitzende des Ortsverband Rödermark Jochen Roos ist ebenfalls stellvertretender Kreissprecher im Kreisverband Offenbach.
Er war für die AfD zwischen 2016 und 2021 im Kreistag Offenbacher Land vertreten. Darüber hinaus wurde Roos mit dem Einzug der AfD in den Bundestag 2017 bei dem hessischen Abgeordneten Jan Nolte angestellt. Parallel war Nolte zu der Zeit Landesvorsitzenden der Jungen Alternative Hessen und Roos dessen Stellvertreter. Ebenfalls 2017 gab Roos der Frankfurter Neuen Presse ein Interview, in dem er sich als Trump-Fan und Verfechter der deutschen Leitkultur bekannte. Als Wahlspruch nannte er: „Deutschland zuerst“. Seine literarischen Vorlieben sind neben der Jungen Freiheit, dem Compact-Magazin und der Preussischen Allgemeinen Zeitung, auch Ernst Jünger, sowie das Buch „Revolte gegen den Großen Austausch“. Roos gab 2017 Einblick in sein Geschichtsbild, als er eine Rede von Alexander Gauland kommentierte:

Seine richtigen und wichtigen Worte zu unseren Soldaten der beiden vergangenen Weltkriege, waren wie Balsam auf die deutschnationale Seele, die bereits seit Jahrzehnten durch die BRD-Institutionen geschändet wurde. Das Andenken an unsere Vorfahren muss adäquat und vor allem ehrenvoll thematisiert und normalisiert werden!

Roos‘ Selbsteinschätzung „konservativ“ zu sein, wurde in der Broschüre Stadt.Land.Volk- Rhein-Main treffend eingeordnet; für Roos scheint Konservatismus „irgendwas zwischen Kaiserreich, Geschichtsrevisionismus, Antaios-Verlag und Eisernem Kreuz“ zu bedeuten.

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Lothar Mulch, Wahlkreis Lahn-Dill, Obertorstraße 26, 35578 Wetzlar

Obertorstraße 26 35578 Wetzlar

Der Fraktionsvorsitzender im Kreistag des Lahn-Dill-Kreis (LDK) trat 2018 erfolglos als AfD-Kandidat für das Amt zum Landrat an.
Auch 2021, als er für das Amt des Oberbürgermeisters in Wetzlar kandidierte, hatte er keine Chance und verpasste deutlich die Stichwahl. Im Kreistag des LDK finden sich mitunter unheilige Allianzen an welchen Mulch mitstrickt. Als im Februar 2023 im Kreistag ein Antrag der CDU zur Reduzierung der Zahl der Asylbewerber*innen eingebracht wurde, war es der CDU-Rechtsaussen Hans-Jürgen Irmer der diesen vortrug. Bei der AfD in Person von Lothar Mulch war man erfreut: „Selbstverständlich werden wir Ihrem Antrag zustimmen. Der Antrag sei eigentlich geistiges Eigentum der AfD“. Auch die NPD applaudierte. Bei einer Haushaltsdebatte im Kreistag im vergangenen Mai verlagerte Mulch sich mal wieder auf das Thema „illegale Migration“, fabulierte von einer „Asylindustrie“ und machte die Unterbringung von geflüchteten Menschen dafür verantwortlich, „dass die deutsche Bevölkerung keinen bezahlbaren Wohnraum mehr findet“. Gegen Ende der Sitzung meldete er sich erneut zu Wort und kommentierte das Bedauern einer SPD-Politikerin über die tausenden Toten geflüchteten Menschen im Mittelmeer, damit, dass sie die Verantwortung für diese Toten durch „ihre NGOs, ihre Schlepper und ihre Anreizsysteme“ trage. Verwunderlich an dieser zutiefst menschenverachtenden Rede war nur, dass Mulch noch kein Schaum vorm Mund hatte, seinem Gesichtsausdruck zu folgern hat nicht viel gefehlt. Bei der anstehenden Landtagswahl tritt er außerdem im Wahlkreis Lahn-Dill I als Direktkandidat an. Abseits des Parlamentes ist Mulch Büroleiter bei der Fachagentur Allianz Metz, Mandler und Brand GbR in Herborn.

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Karsten Bletzer, Wahlkreis Bergstraße, Hauptstraße 20, 69517 Gorxheimertal

Hauptstraße 20 69517 Gorxheimertal

Karsten Bletzer, geboren 1970 in Bensheim, hat seine parteipolitischen Wurzeln in der SPD und trat 2017 in die AfD ein.
Seit 2019 ist er Sprecher des Kreisverbands Bergstraße. 2021 trat er erfolglos als Kandidat für die Bundestagswahl an und nahm stattdessen seine Posten im Landesvorstand sowie im Kreistag ein. Als Dieselfan wettert der drei-fache Vater regelmäßig gegen E-Mobilität und Tempolimits auf der Autobahn. Zudem schwadroniert er gerne mal vom Rassismus gegen Weiße. Sein Geld verdient er als selbstständiger Elektroniker.

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Maximilian Müger, Wahlkreis Offenbach-Land, Immanuel-Kant-Straße 17, 63303 Dreieich

Immanuel-Kant-Straße 17 63303 Dreieich

Maximilian Müger wurde 1993 geboren und ist bereits seit seinem zwanzigstem Lebensjahr in der AfD tätig.
In der AfD ist er seit dem Gründungsjahr Mitglied. Er beschreibt sich selbst als „seit der Schulzeit“ leidenschaftliche, politische Person. Der ledige, kinderlose Politiker lebt in Neu-Isenburg. Im Februar 2018 wurde sein Opel Omega B in Dreieich in Brand gesetzt, er deutet diesen Angriff gegen sein Fahrzeug mutmaßlich richtig als Antwort auf die damals aktuelle Wahl von Müger in den hessischen Landesvorstand. Müger „arbeitete“ sich vom stellvertretenden Kreissprecher in der Partei zum Landesverband hoch. Mittlerweile ist er beim Mitglied des Landtags, Volker Richter, angestellt. Seit Februar 2023 ist er Vorsitzender der AfD Neu-Isenburg. Außerdem ist Müger Vorsitzender der Stiftung für alternative Politik Hessen e.V. - ehemals Desiderius-Erasmus Stiftung. Seine politischen Erfahrungen gibt er auf den Feldern Justiz, Umwelt, Gesundheit und Soziales an. Außerdem ist der vergleichsweise junge Listenkandidat Mitglied in der christlichen Männerverbindung Frankfurter Wingolf (Finkenhofstr. 28, Frankfurt) Mitglied.

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Sascha Heer, Wahlkreis Hochtaunus, Arnoldshainer Weg 7 A, 61389 Schmitten

Arnoldshainer Weg 7 A 61389 Schmitten

Sascha Herr ist nicht nur parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Hochtaunuskreis, sowie stellvertretender Vorsitzender AfD Hochtaunus.
Er ist auch leidenschaftlicher Rechtsrock-Konzert Besucher. Zwei besonders pikante Konzertbesuche von Heer wurden 2021 von Antifas öffentlich gemacht. So reiste er 2016 mit einer Gruppe Neonazis aus Hessen zum konspirativ organisierten Hammerskin-Konzert nach Unterwasser in die Schweiz. Dort feierten 5000 Neonazis unter anderem die Band Erschießungskommando, welche in einem Lied Mordfantasien gegen die thüringische Landtagsabgeordnete Katharina König (Die Linke) formuliert. Auf einem Bild von der Anreise sind neben Heer noch zwei Neonazis mit den Shirt „Taunuser Jungs“ bekleidet. Einmal Christian Kempa, seit Jahren Teil der Neonaziszene in Hessen und involviert in die Organisation eines Kategorie C-Konzertes im Lahn-Dill-Kreis 2010. Und Benjamin Koch aus Büdingen, der laut Exif-Recherche 2019 an internen Hammerskin-Treffen teilnahm. Nach einer Konfrontation mit den politischen Einstellungen und Aktivitäten seiner Reisekameraden, gab Heer gegenüber der Frankfurter Rundschau an, dass es „lockere Jungs“ seien, die er aus seiner Schulzeit kenne. Außerdem sei er zwar mit in die Schweiz gefahren, aber nicht auf das Konzert gegangen. Offenbar nur ein Zufall, dass er bei dem Besuch eines Rechtsrockfestivals in Themar 2017 ausgerechnet ein Shirt von eben dem Konzert in der Schweiz trug. Doch Heer hielt dem öffentlichen Druck stand, gab ein paar übliche Floskeln von sich, die AfD stellte sich hinter ihn und das Thema war erledigt. Ein halbes Jahr später stellte ihn die AfD-Rathausfraktion in Wiesbadenals Referendar ein und nun steht er auf Listenplatz 27 der AfD. Das wird vermutlich nicht für den Einzug in den Landtag ausreichen. Doch ein deutlicheres Zeichen, dass Kontakte zu knallharten Neonazis und Besuche von Rechtsrockkonzerten die rechtsterroristische Strukturen finanzieren, in der AfD durchaus honoriert werden, kann man nicht setzen.

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Andreas Lobenstein, Wahlkreis Frankfurt, Baumweg 33, 660316 Frankfurt

Baumweg 33 660316 Frankfurt

Die politische Laufbahn des in Frankfurt geborenen Andreas Lobenstein verlief konstant im rechten Spektrum und begann 2011 bei der Partei „Die Freiheit“.
Dort agierte er einige Monaten im Landesvorstand bevor er sich anschließend den „Freien Wählern“ und danach den „Bürger Für Frankfurt“ (BFF) anschloss. Ein erste Gastspiel in der AfD währte nur von 2013 bis 2014 - erst 2017 trat er erneut in die Partei ein und wurde kurz drauf Kreisvorsitzender der AfD Frankfurt. Seit Ende 2020 hat Lobenstein erneut den Kreisvorsitz inne und ist ebenfalls Mitglied der Stadtverordnetenversammlung.

Bekanntheit erlangte Lobenstein in diesem Jahr regional, als er sich um das Oberbürgermeisteramt in Frankfurt bewarb. Erwartungsgemäß schaffte er es nicht in die Stichwahl, dennoch waren 2,3 Prozent und Platz 7 ein herber Dämpfer für ihn und die AfD in Frankfurt. Er selbst gibt sich wie viele AfD PolitikerInnen bürgerlich, will nicht extrem rechts sein und kein Rassist, gibt sich kritisch und versucht als differenziert zu gelten. Mitunter bezeichnet er Personen aus der eigenen Partei auch mal als „Wutbürger mit Mandat“. Damit fährt er eine in der AfD sehr beliebte Schiene; im Ton so moderat wie nur eben möglich auftreten, aber gleichzeitig bei jedem Thema die Feindbilder und Kernthemen der AfD in den Fokus rücken. Diese Themen der sogenannten Dog Whistle Strategie reichen von populären Aufregern wie den Grünen, der Antifa oder „unkontrollierter“ Migration.

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Christian Douglas, Wahlkreis Main-Taunus, Hasenborn 9a, 65817 Eppstein

Hasenborn 9a 65817 Eppstein

Der 1978 in Nyköping (Schweden) geborene Christian Douglas ist gelernter Bankkaufmann und studierte anschließend an der Frankfurter Goethe-Universität Wirtschaftswissenschaften.
In der AfD ist er seit fünf Jahren im Kreisvorstand (Main-Taunus) und seit zwei Jahren auf Landesebene tätig. Zudem ist er Bundesdelegierter. Er gibt sich selbst als Experte zu Inflation aus, seine Tätigkeitsfelder sind Wirtschaft und Finanzen. Im Jahr 2021 trat er bei der Kreiswahl ebenfalls für die AfD an.

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Klaus-Peter Flesch, Wahlkreis Offenbach-Land, Am Erlenbach 47, 63263 Neu-Isenburg

Am Erlenbach 47 63263 Neu-Isenburg

Der im Kreisvorstand der AfD Offenbach tätige Klaus-Peter Flesch hilft in der AfD wo er kann.
So betätigte er sich 2021 als Wahlleiter beim AfD-Kreisverband Main-Kinzig. Er scheint im Politiktagesgeschehen dazu gelernt zu haben. Einige Jahre zuvor glänzte Flesch noch mit Unerfahrenheit im politischen Tagesgeschehen. So musste er 2016 in Neu-Isenburg seinen Posten als Fraktionsmitglied im Kreistag aufgeben, da er gleichzeitig in den Magistrat des Neu-Isenburger Stadtparlaments gewählt wurde. Diese Doppelbesetzung ist nicht zulässig. Bei der Kreistagswahl 2021 in Rödermark erlangte der Kommunalpolitiker 2.069 Stimmen.

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Elisabeth Becker, Wahlkreis Rheingau-Taunus, Alter Schulhof 3, 65375 Oestrich-Winkel

Alter Schulhof 3 65375 Oestrich-Winkel

Die Ende 50-jährige aus Oestrich-Winkel ist derzeit 2. Beisitzerin im Kreisvorstand Rheingau-Taunus.
Mehr Parteiengagement ihrerseits lässt bisher auf sich warten, da in ihrem Wohnort aktuell keine AfD-Fraktion existiert. Auch privat hat Becker wenig Interessantes zu bieten. Von ihrer Mitgliedschaft und Aktivität in der AfD darf die geringe Aufmerksamkeit allerdings nicht ablenken.

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Willy Klinger, Wahlkreis Frankfurt, August-Bebel-Str. 8, 65933 Frankfurt

August-Bebel-Str. 8 65933 Frankfurt

Das Auftauchen Willy Klingers auf der Landesliste der AfD könnte als Überraschung gewertet werden, wäre Platz 32 nicht gänzlich aussichtslos für ein Mandat.
Im Winter 2020 wurde Klinger relativ überraschend zum stellvertretenden Landesvorsitzenden der Jungen Alternative Hessen gewählt, obwohl er zuvor nicht in Erscheinung getreten war. Bei der Kommunalwahl 2021 trat er dann für die AfD in Frankfurt auf Listenplatz 5 an, das Ergebnis sollte aber nicht für ihn zum Einzug in die Stadtverordnetenversammlung ausreichen. Des weiteren ist er derzeit Beisitzer im Kreisvorstand der AfD Frankfurt. Seine wenigen öffentlichen Äußerungen beschränken sich bislang auf Standardthemen und Floskeln der Partei. So spricht Klinger etwa von einer „ideologiegetriebenen“ Verkehrspolitik. Sein sinkendes Sicherheitsgefühl begründet er mit den „Randalen auf dem Opernplatz“ im Jahr 2020 und „Schießereien im Allerheiligenviertel“, beides Ereignisse die von der AfD in einen rassistischen Kontext manövriert wurden.

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Jens-Friedrich Schneider, Wahlkreis Frankfurt, Waldschmidtstraße 113, 60314 Frankfurt

Waldschmidtstraße 113 60314 Frankfurt

Jens-Friedrich Schneider ist ein recht junger Emporkömmling aus Frankfurt mit wenig politischer Erfahrung.
Zusätzlich hat ihn das Los eines aussichtslosen Listenplatzes getroffen. Auch seine bisherigen Verlautbarungen sind sehr rar und auf einige Kernthemen der Partei begrenzt. Er fokussiert sich darauf, dass die „Verkehrspolitik neu gedacht und von ideologischem Ballast befreit werden“ müsse, konkretisiert dies durch die „Gängelung von Autofahrern und willkürliche Straßensperrungen“. Auch wettert der Diplom-Wirtschaftsingenieur gegen die „Gender-Sprachvorgaben“, welche seiner Meinung nach „Züge autoritärer Gesinnung“ tragen würde. „Toleranz und Blindheit auf dem linken Auge“ seien für ihn nicht tragbar, „Vereine und Gruppierungen, die nicht eindeutig auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen, dürfen keinerlei Unterstützung durch die Stadt Frankfurt erhalten“. Eine Antwort, wie er das seinen geforderten Umgang mit extrem rechten Vereinigungen handhaben will, bleibt er schuldig. Aktuell ist er Prokurist sowohl bei der WestInvest Gesellschaft für Investmentfonds mbH, als auch bei der Deka Immobilien Investment GmbH.

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Erich Heidkamp, Wahlkreis Wiesbaden, Flughafenstraße 6g, 60528 Frankfurt

Flughafenstraße 6g 60528 Frankfurt

Erich Heidkamp ist AfD-Mitglied der ersten Stunde: schon 2013 trat er der Partei bei.
Er wurde 1948 geboren. Bereits 2018 kandidiert er für die Landtagswahl in Hessen. Dieses Jahr hat allerdings ist er von Listenplatz 20 auf 34 abgerutscht. Schon 2018 versuchte er sich gelassen gegenüber Anfeindungen zu geben, die ihn als „Nazi“ und „braune Soße“ beschimpften. Angst um sein Auto habe er dennoch gehabt. Genau wegen solcher Anfeindungen sei er noch immer in der Partei, obwohl er mit dem Rechtsruck hadere, gab er mit kindlichem Trotz an. Er hadere zwar mit der AfD-Spitzenpersönlichkeit Gauland, bezeichnet ihn aber dennoch als „kultivierten Mann“. Sonderlich gründlich scheint seine Kritik am Rechtsruck der eigenen Partei wohl nicht zu sein, wenn er ihr seit zehn Jahren die Treue schwört.

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Dr. Clemens Hauk, Wahlkreis Hochtaunus, Johann-Seb.-Bach-Straße 5, 61250 Usingen

Johann-Seb.-Bach-Straße 5 61250 Usingen

Dr. Clemens Hauk ist Zahnarzt mit eigener Praxis im Frankfurter Gallusviertel.
Im AfD Kreisverband Hochtaunus ist er außerdem Schatzmeister. Im Usinger Stadtverordnetenrat war Hauk ebenfalls tätig und brachte mit seinem Kollegen Michele Ciarlo einen Antrag gegen das Gendern bei „jedweder Kommunikation“ der Gremien ein. Auch im Ortsverband Usingen stellt die AfD sich und ihre Positionen mit schlechten Wortwitzen á la „Lebensmittel lokal statt Drogen international“ oder „Bürger stets befragen statt mit Windkraft zu erschlagen“ vor. Bei der Gemeindewahl 2021 war die AfD hinter CDU und den Grünen mit knapp 18% die dritt stärkste Kraft.

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Jürgen Mohn, Wahlkreis Main-Kinzig, Wingertsweg 19,, 63589 Linsengericht

Wingertsweg 19, 63589 Linsengericht

Der 1959 geborene Jürgen Mohn ist gelernter Verwaltungswirt und erfahrener Kommunalpolitiker.
Er saß bereits als Abgeordneter im Kreistag des Main-Kinzig-Kreises. Derzeit lebt Mohn mit seiner Familie und seinem Hund Joschi in Linsengericht. Der scheinbar meinungsstarke Kandidat von Listenplatz 36 gibt sich auf seiner Webseite offen und tierlieb. Bereits nach wenigen Sätzen entlarvt er sein rassistisches Weltbild, spricht von einer „nicht zu rechtfertigenden Masseneinwanderung nie gekannten Ausmaßes“. Staatsbürgerschaft soll in der Vorstellung des Abschiebe-Befürworters nur durch Abstammung erlangt werden können. Weiter ist er auch kein Fan körperlicher Selbstbestimmung und verlangt in seinem Positionsvorstellungen nach antifeministischer Manier den „Schutz des ungeborenen Lebens“ und den Stopp der „Genderisierung in Wort und Schrift“. Weiter fordert er Vergabe von Grundstücken und Wohnungen nach dem Einheimischen-Modell und ist Politiker mit law and order Vorstellungen. So kämpft er aktuell gegen eine Geflüchtetenunterkunft in Linsengericht.

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Dr. Kurt Gloos, Wahlkreis Hersfeld-Rotenburg, Am Sonnenhang 10, 36277 Schenklengsfeld

Am Sonnenhang 10 36277 Schenklengsfeld

Kurt Gloos, geboren 1957, ist bereits seit 2015 Mitglied der AfD, tritt aber erst seit 2021 öffentlich auf.
Schon im selben Jahr hat er für seinen Kreisverband Hersfeld-Rotenburg den Vorsitz der Kreistagstagsfraktion übernommen. Zusätzlich übernahm er einen Posten im Kreisvorstand. Während der Corona-Krise beteiligte er sich an Montagsspaziergängen in Bad Hersfeld. Für die Teilnahme an einem "Klappstuhlfrühstück" im Mai 2021 verurteilte ihn das Amtsgericht Bad Hersfeld zu einer Geldstrafe: Gloos ist ein Beispiel dafür, dass auch eine akademische Karriere im Bereich der Physik nicht davon abhält verschwörungsideologische Veranstaltungen zu unterstützen. Neben den Aktivitäten vor Ort besuchte Gloos immer wieder mit dem benachbarten Landtagsabgeordneten Gerhard Geschenk Veranstaltungen. So nahmen sie etwa 2019 als Unterstützer im Prozesses gegen den homofeindlichen Professor Ulrich Kutschera teil oder besuchten 2022 das Sommerfest des neurechten „Institut für Staatspolitik“ in Schnellroda.

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Karl Josef Mayer, Wahlkreis Rheingau-Taunus, Tassilo Tröscher Straße 11, 65385 Rüdesheim

Tassilo Tröscher Straße 11 65385 Rüdesheim

Karl Josef Mayer, geboren 1960, ist seit 2013 aktives Mitglied in der AfD, für die er bei den kommenden Landtagswahlen auf dem Listenplatz 38 kandidiert.
Neben unterschiedlichen Ämtern ist er auch anderweitig aktiv in der Partei, indem er beispielsweise Funktionen im Wahlkampf der AfD im Rheingau-Taunus Kreisverband übernimmt. 2016 wurde er außerdem in den Kreistag gewählt. Privat arbeitet er als Softwareentwickler.

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John-Frank Csapo, Wahlkreis Frankfurt, Mailänder Straße 15, 60598 Frankfurt

Mailänder Straße 15 60598 Frankfurt

John-Frank Csapo ist Beisitzer im Landesvorstand der hessischen AfD und hier unter anderem Koordinator für das Landesprogramm.
Der 63-Jährige gehört zu jenen Mitgliedern der AfD – wie Parteichef Thino Chrupalla - die bereits über mögliche Regierungsoptionen laut nachdenken. Die Einschätzung des Pensionärs Csapos: "Ich schätze, es wird noch sechs bis sieben Jahre dauern" bis die AfD Teil einer Bundesregierung ist. Erste kommunalpolitische Erfahrungen hat der Wirtschaftswissenschaftler in den USA als Mitglied der „Republican Party“ in New York sowie in Pennsylvania gesammelt. Vor etwa 30 Jahren ist er nach Frankfurt gezogen und trat 2019 der AfD bei. Im Jahr 2021 kandidierte er erfolglos für die Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt. Neben seinem Fachgebiet naheliegenden Forderungen wie „Steuererhöhungen zu vermeiden“ und „Disziplin bei den Sozialausgaben“, ist es vor allen „eine starke und konsequente Sicherheitspolitik“, die Csapo heraushebt.

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Willi Wagner, Wahlkreis Lahn-Dill, In den Treppen 4, 35584 Wetzlar

In den Treppen 4 35584 Wetzlar

Der ehemalige Bundesligafußballer des SV Darmstadt 98, Willi Wagner, ist Vorsitzender der AfD-Lahn-Dill und sitzt für diese auch im Kreistag.
Bei der Bundestagswahl 2017 kandidierte er im Lahn-Dill-Kreis und erreichte 11,7 % der Erststimmen, bei der Landtagswahl im folgenden Jahr waren es gar 15,0 % der Erststimmen im Wahlkreis Lahn-Dill II. Offenbar zehrt Wagner noch von seiner Popularität als Fußballer. Zumindest nutzt er auf seinem Facebook-Account an prominenter Stelle immer noch Bilder aus dieser Zeit, gepaart mit Aussagen wie „Multi-Kulti bereitet überall Probleme!“ oder „Kann Berlin noch als deutsche Stadt bezeichnet werden?“. Fast täglich postet Wagner rassistische Beiträge. Auch den oft von der AfD stilisierten „Gender-Wahnsinn“ will Wagner beenden und fordert „deutsche Begriffe wörtlich nehmen!“. Für ihn laufe die aktuelle Entwicklung auf eine „Vergewaltigung der Sprache“ hinaus. „Wörtlich“ meint dann bei Wagner auch, dass er Nichtdeutschen das Demonstrationsrecht abspricht, da dieses im Grundgesetz nur für „alle Deutschen“ verbrieft sei. Dieser Logik zufolge hetzte er gegen eine Demonstration von tausenden Kurd*innen in Köln, welche für Wagner eine „grundgesetzwidrige Versammlungen“ gewesen sei. Berührungsängste hatte Wagner auch nicht mit einem Post über „Merkels NWO Sekte“. Es referiert im dazugehörigen Beitrag u.a. die verurteilte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck.

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Orte

Vor den Landtagswahlen sind die KandidatInnen für das Parlament die Akteure und Aushängeschilder der Partei. Neben ihrem Personal verfügt die AfD aber auch über zahlreiche Räumlichkeiten.
Orte, die sie meist ungestört nutzt und die ebenso tragend für den Wahlkampf sind. Wir möchten daher im Folgenden einige der Geschäftsstellen und Veranstaltungsorte der AfD in Hessen vorstellen. Bei den Geschäftsstellen handelt es sich um interne Räumlichkeiten für die Parteiorganisation.
Die Veranstaltungsorte dagegen werden zwar ebenfalls nicht öffentlich beworben, dienen aber als gemeinschaftsstiftende Lokalität für die Parteimitglieder. Sie werden als Austragungsort für die monatlichen Stammtische genutzt, welche die AfD auf Kreisebene in Hessen fast flächendeckend unterhält.

Geschäftsstellen

Landesgeschäftsstelle in Gießen

Ursulum 7, 35396 Gießen

Oftmals am Rand der Stadt oder in Industriegebieten befinden sich die Geschäftsstellen der AfD. Sie sind unscheinbare Büros, ohne Parteilogo und fernab der Öffentlichkeit.

Nichtsdestotrotz wird, abgesehen von den Fraktionsräumen, hier die alltägliche Parteiarbeit organisiert. Genutzt werden sie für Treffen, zur Kommunikation oder auch als Lagerräume. Im Wahlkampf sind es häufig die Orte, an denen das bestellte Material, ob Flyern oder ganze Plakatstellwände, geliefert und weiterverarbeitet wird.

Geschäftsstellen existieren auf Bundes-, Landes- und Kreisebene. In Hessen unterhält die AfD in der Mehrzahl der 26 Kreisverbände eigene Geschäftsstellen. Die Landesgeschäftsstelle befindet sich an der Adresse Ursulum 7 in Gießen. Sie alle bilden einen Arbeitsbereich der extrem rechten Partei.

Seit Mai 2022 wird die Landesgeschäftsstelle von Norbert Schmidt geleitet. Schmidt ist selbst in der AfD aktiv, als Vertreter im Kreisausschuss der AfD-Fraktion in der Wetterau und als Ersatzkandidat bei der Landtagswahl. Des Weiteren leitet Schmidt, neben seine Immobilienfirma in Bad Vilbel, als Landesgeschäftsführer der AfD auch die Gesellschaft für Medien und Veranstaltungen (GMV).

Das Unternehmen wurde dabei vom Landesverband eigens für den Wahlkampf gegründet. Die GMV ist, neben der AfD-Werbeagentur Polifakt aus Berlin, für die Entwicklung und Gestaltung von Werbemaßnahmen verantwortlich. Auch die Organisation von Veranstaltungen gehört zum Zweck des Unternehmens. Im Wahlkampf können die einzelnen Kreisverbände über die Website der GMV das Wahlkampfmaterial beziehen – offen und frei einsichtig im Internet.

Mit dem Einzug im Sommer 2020 löste die Landesgeschäftsstelle in Gießen das Büro der AfD in Frankfurt ab. Zwei Jahre hat die Partei nach neuen Räumlichkeiten gesucht und wohl immer wieder Absagen kassiert. Schließlich erklärte sich die Johanna Synofzik GmbH & Co. KG bereit, an die AfD in Ursulum zu vermieten. Der extrem rechten Partei ihre zentralen Räumlichkeiten in Hessen zu ermöglichen, scheint für die GmbH kein Problem zu sein. Offenbar haben die Vermieter Carsten Beinecke und Ute Steyer auch selbst keine Berührungsängste; so residiert die von ihnen geleitete Gesellschaft ebenfalls im Bürogebäude in Ursulum.

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Falderbaumstraße 28
34123 Waldau

Bahnhofstraße 23
34393 Grebenstein

Am Berndorfer Tor 2
34497 Korbach

Kirchring 11
34295 Edermünde-Grifte

Schelde-Lahn-Str 242
35719 Angelburg

Atzeltrift 4
36318 Schwalmtal

Am Spielacker 20
63571 Gelnhausen

Am Hühnerberg 11
65779 Kelkheim

Ampèrestr. 1b
64625 Bensheim

Veranstaltungsorte

JS-Ideenschmiede in Schwalmtal-Storndorf

Friedhofstraße 36318 Schwalmtal-Storndorf

Die "JS-Ideenschmiede" in Schwalmtal-Storndorf war in der Vergangenheit mehrfach Austragungsort für Veranstaltungen mit AfD-PolitikerInnen.

Der Name ergibt sich aus den Initialen des Eigentümers der Ideenschmiede - Jürgen Stehr. Er leitet den nach ihm benannten Großbetrieb Stehr Baumaschinen GmbH.

Die Firma dominiert den 800 Personen Ort. Stehr ist angesehener Unternehmer und wichtiger Arbeitgeber in der Region. Seine Nähe zur AfD drückt sich seit einigen Jahren in Form von Veranstaltungen in seiner Ideenschmiede aus. Hierbei traten meist hochrangige RednerInnen der AfD auf; beispielsweise der hessischen Bundestagsabgeordnete Uwe Schult oder Arno Enners der für die AfD im hessischen Landtag sitzt. Bei einer der letzten Veranstaltungen im vergangenen Februar trat der stellvertretende Fraktionsvorsitzender der AfD im Bundestag - Norbert Kleinwächter - als Redner auf. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Kreisvorsitzenden Gerhard Bärsch der AfD-Vogelsberg. Stehr lässt es sich bei solchen Anlässen nicht nehmen, sich auch selbst in den Mittelpunkt zu stellen und begrüßte Kleinwächter selbst auf der Bühne.

Doch auch schon bevor die AfD sich etabliert hatte, gab es einschlägige Veranstaltungen in der Ideenschmiede. Darunter auch einige des so bezeichneten „Deutschland Projekts. Aufbruch Gold-Rot-Schwarz“, welches von den Antisemiten und Verschwörungsideologen Jo Conrad (bewusst.tv) und Michael Vogt initiiert wurde. Bezeichnend das 2019 dann selbst die Polizei bei der Ideenschmiede auftauchte und dort ein "rechtsradikales Treffen" vermutete. Stehr unterdessen gibt sich in den sozialen Netzwerken unverblümt und hält sich mit seiner politischen Weltsicht nicht zurück. Angst, dass sein renommiertes Unternehmen Schaden nehmen könnte, hat er offenbar nicht. In Schwalmtal-Storndorf muss Stehr bis dato leider keinen Gegenwind erwarten. Als Kritiker:innen eine Veranstaltung mit AfD-Beteiligung kritisch begleiten wollte machte Stehr deutlich: "Wer in mein Haus kommt bestimme ich. Und wer nicht reinkommt bestimme ich auch." Diese Aussage ist nicht verwunderlich, spendete Stehr laut Angaben von Gerhard Bärsch während eines Familienfests der AfD im Vogelsberg 1000€ an die Partei.

Direkt zu JS-Ideenschmiede

El Greco in Gießen-Allendorf

Untergasse 34 35398 Gießen-Allendorf

Das Restaurant El Greco wird seit 2009 als privater Familienbetrieb geführt, ist allerdings direkt an die städtische Sport- und Kulturhalle Allendorf/Lahn angebunden. Seit mindestens 2016 hält die Gaststätte ebenfalls regelmäßig als Location für die hessischen AfD her. Ob für Stammtische, Konferenzen oder den Wahlkampf, mehrmals im Jahr wird das El Greco von der AfD als Veranstaltungsort genutzt. Erst im Juni 2023 wurde hier der AfD-nahe Verein „Mit Migrationshintergrund für Deutschland“ gegründet. Die Betreiberin des El Greco, Tanja Meier, dient der Partei als Ansprechperson und ermöglicht mit der Vermietung die Politik der AfD mit.

Direkt zu El Greco

Engwaadstubb in Neu-Isenburg

Offenbacher Str. 174 63263 Neu-Isenburg

In Freddys Engwaadstubb, im Kleingartenverein Engwaad in Neu-Isenburg, finden regelmäßig Stammtische und Treffen des Kreisverbands Offenbacher-Land und der AfD Neu-Isenburg statt. Auch hier finden die Veranstaltungen seit mehreren Jahren im Wissen des Inhabers Alfred Sikora statt.

Direkt zu Engwaadstubb

Hotel Restaurant Alt-Dietzenbach in Dietzenbach

Marktstraße 21 63128 Dietzenbach

Das Restaurant Alt-Dietzenbach wird ebenfalls für Treffen und Veranstaltungen der AfD im Offenbacher-Land genutzt. Der Betreiber Philipp Werkmann scheint dabei keine Probleme zu haben der Partei die Räume in der Marktstraße zu öffnen.

Direkt zu Hotel Restaurant Alt-Dietzenbach

Hotel Odenwaldblick in Rödermark

Bulauweg 27 63322 Rödermark

Im Hotel&Restaurant Odenwaldblick finden bereits seit Jahren immer wieder Veranstaltungen der AfD statt. Zuletzt fungierte die Lokalität in Rödermark am 12. Juli 2023 als Veranstaltungsort für einen gemeinsamen Stammtisch der AfD-Verbände Groß-Gerau und Offenbacher-Land bei dem der stellvertretende Bundessprecher der Jungen Alternative Tomasz M. Froelich gemeinsam mit seinen Bekannten, Fabian Flecken und Maximilian Müger, auftrat. In dem von der Familie Gensert betriebenen Restaurant genießt die AfD dabei auch eigene Bewirtung.

Direkt zu Hotel Odenwaldblick

Landgasthof Orleshausen in Büdingen

Orleshäuser Hauptstraße 41 63654 Büdingen

Im Landgasthof Orleshausen finden regelmäßig die monatlichen politischen Themenabende der AfD Wetterau und der AfD Wetterau-Ost statt. Verantwortlich für die Veranstaltungen sind dabei Andreas Lichert und sein Vertrauter Robert Wasiliew. Dementsprechend ist es auch nicht verwunderlich, dass der von Michelle Brown geführte Gasthof der faschistischen JA bei ihrer Hauptwahlkampfveranstaltung in Hessen am 08. September 2023 als Lokalität diente.

Direkt zu Landgasthof Orleshausen

Restaurant Mediterran in Frankfurt am Main

Borsigallee 40 60388 Frankfurt am Main

Das Restaurant Mediterran dient der AfD in Frankfurt als Räumlichkeit für ihre monatlichen Stammtische. Nach einigen Schwierigkeiten bei der Ortssuche ist man dabei besonders besorgt Besuch von der Antifa zu bekommen. Nichtsdestotrotz vermietet der Betreiber des Restaurants im Frankfurter Osten bisher wissentlich an die AfD. Als Organisator trat bisher der ehemaligen JA-Aktivist Willy Klinger auf.

Direkt zu Restaurant Mediterran

DirektkandidatInnen

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